Lektion 1 – Die ersten Schritte mit deinem Siebträger
Los geht’s mit der ersten Lektion!
Das Ziel dieser Lektion ist es dass du weisst:
- Wie du die richtigen Geräte für dich auswählst
- Wie du deine Maschinen richtig installierst und worauf du beim ersten Mal achten sollst
- Die Basics und zentrale Tipp’s und Tricks zum Handling der Geräte lernst
los gehts!
Die Installation, die richtigen Geräte und zentrale Tipps
Schau dir dazu als erstes das Video an – Hier zeige ich dir worauf ich bei der ersten Inbetriebnahme achte, was die wichtigsten Tipps im Umgang mit den Geräten sind sowie worauf ich unter anderem beim Kauf der Geräte achte.
Siebträgermaschinen im Überblick
Es gibt zahlreiche Maschinentypen und Bauformen und noch viel mehr Hersteller, Modelle und so weiter! Da die passende zu finden und vor allem zu unterscheiden zwischen den einzelnen Modellen ist gar nicht so einfach und kann am Anfang echt überfordernd sein!
Am einfachsten ist es, die Siebträger nach folgenden Typen zu unterscheiden und dann zu entscheiden, welcher DER RICHTIGE für deine Anwendung ist:
Typ 1 – Einkreiser / Thermoblock
Eine Einkreisermaschine besteht aus einem einzelnen Boiler, welcher auf entweder Kaffee- oder Dampftemperatur gehalten wird. Mit ihr können bereits gute Ergebnisse erzielt werden, da oftmals die Temperatur konstant gehalten werden kann. Ein zusätzliches Aufheizen auf die Dampftemperatur benötigt jedoch zusätzliche Zeit. Das gute am Einkreiser: meist ist die Aufheizzeit deutlich kürzer als bei anderen Typen, jedoch kommt das auch stark auf die Brühgruppe an.
Der Einkreiser ist die perfekte Wahl für dich, wenn du vor allem perfekten Espresso zubereiten möchtest und nur gelegentlich Milch schäumen möchtest.
Typ 2 – Zweikreiser
Die Zweikreiser Maschinen haben ebenfalls einen Boiler, welcher auf der Dampftemperatur (ca. 120°C) gehalten wird. Das Wasser für die Kaffeezubereitung fliesst durch einen Wärmetauscher (Heat Exchanger) und wird erhitzt, jedoch schwankt dadurch die Wassertemperatur im Kaffeekuchen, was sich in einer nicht gleich konstanter Getränkequalität zeigt. Mit ein paar Tricks (Flushing, das lernen wir noch) kannst du auch aus dem Zweikreiser top Ergebnisse heraus holen.
Dampf kann dafür zur selben Zeit bezogen werden, was aus dem Zweikreiser ein preiswerter Alleskönner macht und die perfekte Wahl für Cappuccino-Trinker mit limitiertem Budget ist.
Typ 3 – Dualboiler
Wie die Abbildung zeigt und der Name sagen, besticht der Dual Boiler durch seine zwei Boiler, welche jeweils auf Kaffee- und Dampftemperatur gehalten werden. Exzellente Ergebnisse ohne Kompromisse können hier erwartet werden, allerdings zu einem deutlichen Mehrpreis. Die ideale Wahl also für das höhere Budget sowie Home Baristas welche perfekte Ergebnisse zubereiten möchten!
Wie weisst du, welcher Typ Maschine du hast??
Ja gut, jetzt weisst du hoffentlich, welches der richtige Typ für deine Bedürfnisse ist – doch wie findest du jetzt heraus, welche Maschine welcher Typ ist?!
Die meisten Hersteller klassifizieren ihre Maschinen nach diesen Typen, schreiben diese Explizit als “EINKREISER” oder “ZWEIKREISER” an oder geben Hinweise in Datenblätter, Typenschildern, Bedienungsanleitungen usw. ab. Zweifells fall, einfach Nachfragen – darüber sollte ein Fachhändler Auskunft geben können.
Zusätzliche Features an den Maschinen
Die Kaffeemaschinen haben oft noch zusätzliche Funktionen und Einstellmöglichkeiten:
- Brühgruppe und Wassermenge programmierbar: Die meisten Maschinen für zuhause haben eine Brühgruppe welche einfach einen Start-Stopp-Knopf oder -Hebel haben. Hier startest du also deinen Espresso Bezug und Stoppst ihn wieder nach einer gewissen Zeit. Topp Tipp: Die richtige Wassermenge ist super zentral für Top Ergebnisse in der Tasse, wenn du eine Maschine hast, bei der du die Wassermenge programmieren kannst (Dosierung von z.b. 2 x Espresso), dann macht dir das das Leben im täglichen Gebrauch einfacher und deinen Espresso super Konstant und lecker!
- PID Temperatureinstellung: Du kannst über ein kleines Display die Wassertemperatur einstellen. Das ist hilfreich wenn du mit vielen verschiedenen Kaffeebohnen (hell, mittel oder dunkel geröstet) spielen und Brühen möchtest. Das ist nützlich, aber nicht ein Must-have für zuhause, wir können den Geschmack vom Espresso auch mit anderen Variablen steuern, das lernst du alles noch im Kurs. Wir lassen unsere Brühtemperatur, sofern sie einstellbar ist, meist auf 93°C.
- Brühdruck einstellbar: Bei manchen Maschinen kannst du den Brühdruck einstellen, auch das kann spannend sein zum Ausprobieren, wie welcher Brühdruck schmeckt. Die meisten Geräte haben einen konstanten Brühdruck von z.B. 9bar, ich lasse ebenfalls den Brühdruck meist konstant.
- Festwasseranschluss: Es hört sich nach einem Detail an, aber die Wasserqualität ist für Top Espresso echt unersetzbar! Abgestandenes Tank-Wasser kann den Geschmack extrem verfälschen und im Handling mühsam sein, gewisse Maschinen können also direkt ans Wassersystem angeschlossen werden, was super hilfreich ist! Achtung, Wasserhärte beachten!
Nun noch kurz zur Kaffeemühle
Ich habe es im Video erwähnt und kann es gar nicht oft genug sagen: Die Mühle ist für Top Espresso echt das aller Wichtigste!
Hier ein kurzer Überblick über Scheiben- und Kegelmühlen, die restlichen Tipps habe ich dir ja bereits im Video gegeben:
Kegelmühle links, Scheibenmühle rechts
Die Bohnen werden zwischen zwei Flächen – entweder zwischen zwei Scheiben oder zwischen einem Kegel und der Mühlenwand – zerkleinert, wobei die Entfernung der beiden Flächen einstellbar ist, um verschiedene Mahlgrade zu wählen. Weil das Mahlgut erst durch die Lücke fällt, wenn es entsprechend klein ist, erreicht man mit Scheiben- und Kegelmühlen sehr gleichmässige Ergebnisse. Jeder Hersteller setzt auf sein eigenes Material für die Scheiben bzw. Kegel, etwa Stahl, Keramik, Stahlguss,… Mit der Zeit werden die Mahlkanten stumpf und die Mühle zermahlt oder bricht den Kaffee, statt ihn sauber zu schneiden. Ein Tausch kostet nicht viel und lohnt sich.
Messermahlwerk (nicht empfehlenswert!)
Für preisgünstige Haushaltsgeräte werden oftmals Messermahlwerke verwendet, welche den Kaffee zerhacken. Je länger die Bohnen gehackt werden, desto feiner und ungleichmässiger wird der Mahlgrad, weshalb sich diese Mahlwerke für Qualitätskaffee nicht eignen.
Sodalä, nun haben wir die passende Ausrüstung beleuchtet, die Geräte sind vorgeheizt und wir können mit der nächsten Lektion starten…